Philosophie
Karate ist ein Kampfsport, dessen Ursprünge bis etwa 500 Jahre nach Chr. zurückreichen. Chinesische Mönche, die keine Waffen tragen durften, entwickelten aus gymnastischen Übungen im Laufe der Zeit eine spezielle Kampfkunst zur Selbstverteidigung. Diese Kampfkunst galt auch als Weg der Selbstfindung und Selbsterfahrung.
Als Sport ist Karate relativ jung. Erst Anfang dieses Jahrhunderts entstand in Japan aus der traditionellen Kampfkunst ein Kampfsport mit eigenem Regelwerk. Auch heute noch spiegelt sich im Karate-Do die fernöstliche Philosophie wieder. Übersetzt heißt “Karate-Do” soviel wie “der Weg der leeren Hand”. Im wörtlichen Sinne heißt das: Der Karateka (Karatekämpfer) ist waffenlos, seine Hand ist leer. Das “Kara” (leer) ist aber auch ein ethnischer Anspruch. Danach soll der Karateka sein Inneres von negativen Gedanken und Gefühlen befreien, um bei allem was ihm begegnet angemessen handeln zu können.
Im Training und Wettkampf wird dieser hohe ethnische Anspruch konkret. Nicht Sieg oder Niederlage sind das eigentliche Ziel, sondern die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit durch Selbstbeherrschung und äußerste Konzentration. Respekt und Achtung des Gegners stehen an erster Stelle.
Die Philosophie und Grundregeln, die hinter der Karate-Kampfkunst stehen sind:
Eins ist: Vervollkommene deinen Charakter!
Eins ist: Bewahre den Weg der Aufrichtigkeit!
Eins ist: Entfalte den Geist der Bemühung!
Eins ist: Sei höflich
Eins ist: Bewahre dich vor übertriebener Leidenschaft. Hüte dich vor verletzendem Verhalten.
Was ist Karate:
Ein Sport für Körper und Geist
Karate wird leider oftmals gleichgesetzt mit Bretter zerschlagen. Dieses Vorurteil entstammt öffentlichen Schauvorführungen, die auf Publikumswirksamkeit abzielen und Karate zu einer zirkusreifen Artistik verklären. In Wirklichkeit ist Karate jedoch alles andere als ein Sport für Selbstdarsteller. Im Training und Wettkampf werden Fuß- und Fauststöße vor dem Auftreffen abgestoppt. Voraussetzung dafür ist Selbstdisziplin und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Partner und natürlich eine gute Körperbeherrschung, die im Kihon (Grundschule) systematisch aufgebaut wird. Aufgrund seiner vielseitigen Anforderungen an Körper und Geist ist Karate ideal als Ausgleich zu den Anforderungen des Alltag.
Der Karateka trainiert Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer, Beweglichkeit, Flexibilität und Koordination.
Das macht fit. Mit Entspannungstechniken, Atemübungen und Meditation steigert er seine Konzentrationsfähigkeit und schult die eigene Körperwahrnehmung.